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Claire Brooks, MI

  • johannameyerding

Es gibt sie nicht die perfekte Mutter

Aktualisiert: 4. Okt.

Um das zu verstehen, musste ich aber erst einen sehr langen und schmerzhaften Weg gehen.


Nach der Geburt meines ersten Kindes 2010 war ich erstaunt über die Vielfalt an Emotionen, die so ein kleines Baby in mir auslöste. Ein Wechselbad der Gefühle von Tag 1 an. Ich fühlte Unsicherheit, Überforderung und den Wunsch, einfach nur weg zu wollen, aber durchaus auch Liebe. Von dem in Medien und Literatur omnipräsenten Bild der erfüllten Mutter, die alles im Griff hatte und strahlte vor Glück, war aber dennoch weit und breit nichts zu sehen. Also nahm ich an, dass mit mir etwas nicht stimmen würde. Denn hey: so ein Kind ist doch etwas Wundervolles und es war doch meine Bestimmung als Frau eine aufopferungsvolle Mutter zu sein. Wenn ich mich nicht so fühlte, MUSSTE ja mit mir etwas falsch sein. Jeden Abend lag ich im Bett und fühlte mich schuldig.

Also strengte ich mich mehr an, ging permanent über meine Grenzen, laugte mich völlig aus, gestand mir weder Pausen noch Unterstützung zu. Denn ich wusste: von mir als Mutter hing es ab, ob mein Kind sich gut und gesund entwickelte. Bedürfnis- und bindungsorientiert musste es sein, Kita kam nicht in Frage. Fehler durfte ich natürlich auch keine machen. Abends lag ich im Bett und fühlte mich schuldig. Schuldig wegen all der Dinge, die ich an diesem Tag nicht gut genug getan oder gar versäumt hatte zu tun, Schuldig, weil ich viele Momente mit meinem Kind nicht genossen hatte, sondern gelangweilt gewesen war, schuldig, weil ich mich nach meinem alten Leben ohne Kind zurück sehnte, schuldig, weil ich nicht glücklich war. Dabei hörte ich doch immer wieder, dass mein Kind nur glücklich sein konnte, wenn ich selber glücklich war.


Und dann kam der Burnout


2 Jahre ging das gut und dann ging gar nichts mehr. Ich wollte morgens nicht aufwachen, die Tage waren ein einziger Kampf und ich fühlte mich permanent erschöpft.

Ich ging zu meiner Hausärztin, bekam die Diagnose "Erschöpfungsdepression" und eine Therapie verordnet.

Zu der ging ich auch brav und  arbeitete ein wenig meine Kindheit auf.  Glücklicherweise fing mein Sohn in der Zeit an, etwas besser zu schlafen und ich kam wieder etwas auf die Beine. Tja, aber ich machte natürlich weiter wie bisher. 

2015 kam dann meine Tochter auf die Welt. Nun hatte ich 2 Kinder, denen ich eine glückliche und aufopferungsvolle Mutter sein wollte. Ich hatte mittlerweile gelernt, etwas mehr abzugeben und Unterstützung anzunehmen. Aber die Schuld war meine permanente Begleiterin. Andererseits war ich durchaus zufrieden mit mir, weil ich geradezu märtyrerhaft das Bild der aufopferungsvollen Mutter erfüllte, die sich völlig verausgabt, um ihre Kinder großzuziehen. 

2018 trennte ich mich vom Vater der Kinder und war nun gezwungen, beruflich noch mehr Gas zu geben, um finanziell auf eigenen Füssen zu stehen. Das Ende vom Lied waren 2 Jobs und ein Burnout. 

Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch immer, ich wäre wohl anscheinend nicht belastbar. Schließlich bekommen andere Frauen all das und noch viel mehr problemlos auf die Reihe.

Vermutlich hatte ich einfach nicht gesund genug gegessen und zu wenig Sport gemacht (......ok, ich bin ehrlich: ich habe gar keinen Sport gemacht).

Kurz gesagt: ich hatte anscheinend versagt, weil es mir nicht gelungen war, die glückliche, erfüllte, strahlende Mutter zu sein, die Kinder, Haushalt, Job, die eigene Gesundheit, das soziale Leben und den eigenen Körper im Griff hatte.


Ich muss nicht alles schaffen


Glücklicherweise lese ich gerne und habe mit Hilfe von Büchern und einer wunderbaren Coachin verstanden, wo mein Trugschluss lag: Es gibt sie nicht, die perfekte Mutter.

Was für eine Erleichterung! Was für eine Erkenntnis! Erst dann konnte ich loslassen.

Heute bin ich entspannter, weil ich meine Erwartungshaltung an mich angepasst habe und nicht mehr einem vermeintlichen Idealbild hinterher renne. Ich weiß, dass ich nicht alles schaffen muss, gar nicht schaffen KANN. Das ist nämlich NICHT möglich.

Ich gestehe mir Fehler zu und vertraue, dass meine Kinder damit klarkommen. Ich tue mein Bestes und das ist genug!

Natürlich erwische ich mich hin und wieder mit einem schlechten Gewissen und Schuldgefühlen. Das ist ok! Ich bin eben nicht perfekt und darf in alte Muster verfallen. Die Kunst ist, sich auch das zu verzeihen.


Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wertvoll es sein kann, einen Coach an seiner Seite zu haben. Wenn Du Dich also von Glaubenssätzen lösen möchtest, um Deinen eigenen Weg als Mutter zu finden, freue ich mich, Dich dabei zu begleiten.



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